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Duale Berufsausbildung

Das deutsche Bildungssystem ist eines der besten Europas. Schwer zu glauben? Stimmt aber. Zumindest, wenn es um die Berufsbildung geht: Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit der dualen Ausbildung ganz vorn. In Spanien und Griechenland ist mehr als die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen ohne Job. Wie viele der von Wirtschafts- und Finanzkrise gebeutelten Staaten Europas haben diese Länder mit einer extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit zu kämpfen. In Deutschland sind die Zahlen dagegen vergleichsweise niedrig: Die Quote betrug hier Ende 2013 nur knapp 8 Prozent. Damit das auch so bleibt, bedarf es neben einer starken Wirtschaft nicht zuletzt auch eines guten Ausbildungssystems. Was sich in dieser Hinsicht bei uns schon lange bewährt hat, ist in anderen Ländern keine Selbstverständlichkeit: die duale Berufsausbildung.

Mittelalterlicher Ursprung

Das Konzept der dualen Berufsausbildung hat in Deutschland eine lange Tradition. Seine Wurzeln liegen im Handwerk: Schon im Mittelalter betrieben die Zünfte eine geregelte Lehrlingsausbildung. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus das duale System – Theorie in der Schule und Praxis im Betrieb. 1897 wurde sie in der Gewerbeverordnungsnovelle erstmals festgeschrieben, schließlich etablierte sich diese Ausbildungsform im 20. Jahrhundert auch außerhalb des Handwerks. Den Begriff „duale Ausbildung“ gibt es allerdings erst seit Mitte der 1960er-Jahre.

Ein ganzheitliches Konzept

Lernen in der Schule und am Arbeitsplatz: Die Kombination von Theorie und Praxis ist das Grundprinzip der dualen Berufsausbildung. Die Auszubildenden arbeiten von Beginn an im Betrieb und besuchen parallel dazu eine Berufsschule. Gut für die Azubis: Sie werden direkt in den Arbeitsalltag eingebunden, sie sammeln praktische Erfahrungen bei der Anwendung der Theorie und können Kontakte knüpfen. Das erleichtert den Berufseinstieg und erhöht langfristig ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Gut auch für die Arbeitgeber: Sie können die Ausbildung gestalten, die Azubis kennenlernen und sich dabei ein genaues Bild ihrer Fähigkeiten machen. Oft werden die Nachwuchsfachkräfte im Anschluss an die Ausbildung dann von ihrem Betrieb übernommen. So profitieren beide Seiten. Während in Deutschland rund 60 Prozent aller Azubis im dualen System lernen, ist diese Form der Ausbildung in anderen Ländern noch äußerst selten.

Mit gutem Beispiel voran

Die duale Berufsausbildung „made in Germany“ genießt weltweit einen sehr guten Ruf. In Zeiten von Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel erkennen immer mehr Länder die Notwendigkeit einer praxisorientierten Ausbildung – und die Vorteile des deutschen Systems. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperationen ins Leben gerufen. Sie soll helfen, deutsches Know-how ins Ausland zu bringen. Das Konzept trägt bereits erste Früchte: Nach einer Arbeitsmarktreform in Spanien führte der Autohersteller Seat dort Mitte 2012 die duale Berufsausbildung ein. Griechenland liefert ein weiteres Erfolgsbeispiel: In einem Projekt der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer begannen im Oktober 2013 zum ersten Mal junge Köche und Hotel- und Restaurantfachleute eine duale Ausbildung nach deutschem Vorbild. So wie in Spanien und Griechenland wird auch in anderen Ländern bereits an einer Umstellung des Bildungssystems gearbeitet. Auf dem Weg dahin sind aber noch viele Hürden zu nehmen: Staat und Wirtschaft müssen eng zusammenarbeiten, Inhalte abgestimmt und die unerfahrenen Ausbilder geschult werden. Das alles kostet Zeit – und Geld. Ein solcher Kraftakt lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen, doch mit der Unterstützung aus Deutschland ist ein Anfang gemacht. Die duale Berufsausbildung hat sich als zukunftsfähiges Konzept erwiesen und entwickelt sich zum internationalen Exportschlager.

Ausbildung in Deutschland

  • Dauer der Ausbildung: 2 bis 3,5 Jahre
  • Aufbau: 3 bis 4 Tage im Betrieb, 8 bis 12 Stunden Unterricht pro Woche in der Berufsschule
  • Derzeit gibt es in Deutschland 349 anerkannte Ausbildungsberufe.
  • Durchschnittlich werden 50 bis60% der Azubis nach ihrer Ausbildung übernommen.
  • Unter www.bmbf.de/de/17127.php erfahren Sie mehr über die internationalen Berufsbildungskooperationen.

 



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